Plagiate & Beschlagnahmungen

Handel mit Fälschungen per Kleinsendung auf dem Vormarsch

Kleine Postsendungen werden bei Fälschern immer beliebter, so ein aktueller Bericht von EUIPO und OECD. In der EU drehen sich mittlerweile rund zwei von drei Zoll-Beschlagnahmungen gefälschter Waren um Kleinsendungen.

Handel mit Fälschungen in Kleinpaketen wächst

Der Handel mit Fälschungen in Kleinpaketen wächst – und wird für die europäischen Behörden zunehmend zum Problem: Bei fast zwei Dritteln (63%) der Beschlagnahmungen von gefälschten oder unerlaubt hergestellten Waren durch EU-Zollbehörden werden die illegalen Güter in kleinen Postsendungen aufgefunden. Dies zeigt jetzt ein aktueller Bericht von EUIPO und OECD (das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Besonders betroffen sind laut Studie offenbar kleine Artikel, die sich bequem per Post oder Expresskurier versenden lassen. Demnach machen Kleinsendungen rund 84% der Beschlagnahmen gefälschter Schuhe aus; bei fotografischer Ausrüstung, optischen Geräten und medizinischen Produkten sind es ca. 77%. Auch Plagiate aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik (66%) sowie Luxus-Accessoires (63%) werden vor allem in Päckchen mit je weniger als zehn Artikeln verschickt. Die häufigsten Ursprungsländer sind China und Hongkong, gefolgt von Indien, Singapur, Thailand und der Türkei.

Der Aufwärtstrend beim Handel mit Fälschungen in Kleinsendungen führt dabei zu erheblichen Problemen in der Rechtsdurchsetzung. Zwar bleibe das Containerschiff wertmäßig das Transportmittel Nummer eins für Produktfälschungen – die Paketsendungen seien allerdings für Zollbehörden schwieriger abzufangen, so der Bericht. So sei beim Versand kleiner Mengen weniger Dokumentation erforderlich, zudem bleibe in Bezug auf den elektronischen Datenaustausch noch viel zu tun. Hierbei könnten die Daten internationaler Post- und Kurierdienste in Zukunft eine wichtige Ressource für die Behörden werden. „Wir hoffen, dass die Erkenntnisse der Studie für die politischen Entscheidungsträger bei der Ausarbeitung von Methoden zur Fälschungsbekämpfung von Nutzen sein werden“, so Christian Archambeau, Exekutivdirektor des EUIPO. Insgesamt verursacht der Handel mit illegalen Imitaten jährlich Schäden in Milliardenhöhe, wie vorhergehende Untersuchungen vom EUIPO und der OECD gezeigt hatten.

 

Quellen

EUIPO

Artikel in Kooperation mit dem Anti-Piracy Analyst, Ausgabe Januar 2019

Autor/in

Marlene Ende, Int. Product & Market Manager

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