Plagiate & Beschlagnahmungen

Modefälschungen im Wert von zig Millionen sichergestellt

In einer großangelegten Operation gegen gefälschte Bekleidung haben Behörden und das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) mehr als 1,8 Millionen Plagiate sichergestellt, darunter gefälschte Designerkleidung, Schuhe und Accessoires.

Das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) hat im Jahr 2024 eine umfassende Untersuchung zur Einschleusung hochwertiger Modeplagiate in die Europäische Union eingeleitet. Wie die europäischen Fahnder im Mai bekannt gaben, konnten im Rahmen dieser koordinierten Operation bislang bereits über 1,8 Millionen gefälschte Kleidungsstücke, Schuhe und Accessoires beschlagnahmt werden. Der geschätzte Marktwert der sichergestellten Ware wird auf über 180 Millionen Euro geschätzt.

Die Fälschungen sollten laut Behörden über verschiedene Häfen in die EU eingeschleust werden. Die Produktfälscher hätten dabei auch versucht, die gefälschten Markenartikel in Containern hinter ordnungsgemäß deklarierten Textilien zu verbergen, um die Kontrollen der Zollbehörden zu umgehen. Die Plagiate waren teilweise derart professionell gefertigt, dass selbst von den betroffenen Marken beauftragte Fachleute Schwierigkeiten hatten, sie als Fälschungen zu identifizieren.

Ein besonders bemerkenswerter Zugriff gelang am Hafen von Triest, wo italienische Zoll- und Finanzbehörden mit Unterstützung von OLAF knapp eine Million gefälschte Artikel abfingen. Die Ladung war zuvor am Hafen im türkischen Ambarlı verschifft worden und sollte weiter in die Niederlande transportiert werden. 

Neben Italien fanden weitere Beschlagnahmungen auch in Belgien, Deutschland und Österreich sowie in Nicht-EU-Staaten statt. Die Ermittlungen zu den involvierten Lieferketten dauern weiter an, um so Markenrechtsverletzungen zu bekämpfen und Netzwerke der Produktpiraterie zu zerschlagen. 

Die Modebranche zählt zu den durch Produktpiraterie besonders stark betroffen Wirtschaftssektoren. Fälschungen kosten die Hersteller in der Bekleidungsindustrie jährlich rund 12 Milliarden Euro, so eine im Januar 2024 veröffentlichten Studie des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO). 

 

Quellen:

OLAF  |  Artikel in Kooperation mit dem Anti-Piracy Analyst

 

Autor/in

Sabine Carrell, International Communications Manager bei SCRIBOS

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